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Brücher, Irene
Strafrechtliche Probleme der Mehrlingsreduktion
Eine medizinstrafrechtliche Untersuchung
Kovac, J.
978-3-8300-6155-7
1. Aufl. 2012 / 358 S.
Monographie/Dissertation

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Kurzbeschreibung

Reihe: Strafrecht in Forschung und Praxis. Band: 225

Einleitend erörtert die Autorin, dass seit langem die Thematik des Schwangerschaftsabbruchs die Rechtsprechung und das juristische Schrifttum ebenso wie die Öffentlichkeit beschäftigt. Die Thematik gehört aufgrund ihrer rechtlichen, ethischen, theologischen und moralischen Implikationen zu den umstrittensten Problemkreisen der Strafrechtslehre und stellt daher eine Problematik an der Schnittstelle zwischen Strafrechtslehre und Grundrechtsdogmatik dar.
Durch den medizinischen Fortschritt in den letzten beiden Jahrzehnten ist eine neue Problematik im Rahmen des § 218 a StGB entstanden, die bisher noch wenig diskutiert wird. In der Diskussion stand bislang die Zulässigkeit eines Schwangerschaftsabbruchs vor allem unter dem Gesichtspunkt der ungewollten Schwangerschaft im Mittelpunkt. Heute stellt sich die Frage nach der Zulässigkeit eines Schwangerschaftsabbruchs auch im Rahmen sogenannter Mehrlingsschwangerschaften, die als Folge „übererfolgreicher“ künstlicher Befruchtungen oder Hormontherapien entstehen. Diese sind regelmäßig mit dem hohen Risiko einer Frühgeburt verbunden. Da der mütterliche Körper nur eine begrenzte Anzahl an Föten optimal versorgen kann, entstehen - dadurch bedingt - häufig erhebliche gesundheitliche Risiken für die Föten. Ein Teilschwangerschaftsabbruch - die sog. Mehrlingseduktion -, bei dem ein Teil der Föten abgetrieben wird, ist eine medizinische Möglichkeit, das Risiko pränataler Schädigungen infolge von Mangelversorgung und Frühgeburten für die nicht betroffenen Feten zu verringern.